Hämo-Pyrrollaktam-Urie
Therapie
HPU – was kann ich tun?
HPU – wie geht es nun weiter?
Du hast über den Urintest erfahren, dass du von der Stoffwechselstörung HPU (Hämopyrrollaktamurie) betroffen bist. Das kann sich zunächst überwältigend anfühlen. Denn die HPU ist eine recht komplexe Störung, bei der es einige Besonderheiten zu beachten gibt.
Mein Tipp: Nimm dir daher zunächst ausreichend Zeit, dich mit der HPU zu beschäftigen, um zu verstehen, womit du deinen Körper bestmöglich unterstützen kannst.
Viele HPUler greifen zu schnell zu einem HPU-Kombimittel. Doch das kann zu unerwünschten Nebenwirkungen führen, die leicht vermieden werden können.
Wichtig: Die schnelle Lösung gibt es nicht! Eine vollständige Rückbildung der HPU-Symptome dauert meist Monate und ist abhängig vom Lebensalter und den getroffenen Maßnahmen.
So sieht eine HPU-Therapie aus
Obwohl sich die HPU in ganz unterschiedlichen Symptomen äußern kann, profitieren alle HPU-Betroffenen von folgenden grundsätzlichen Maßnahmen:
- eine Ernährung, die an die HPU angepasst ist,
- eine gute Stresskompensation,
- regelmäßige Bewegung ohne Überforderung,
- eine auf die individuellen Bedürfnisse angepasste Mikronährstoff-Versorgung,
- ein toxinarmes Leben.
Damit dein Therapiestart gelingt, habe ich dir hier die 5 wichtigsten Tipps zum Therapiebeginn aufgelistet.
Von der Schulmedizin nicht ernst genommen
Viele HPU-Betroffene durchlaufen vor ihrer Diagnose eine Ärzteodyssee mit unbefriedigendem Therapieerfolg. In Selbsthilfegruppen berichten sie von dem Gefühl des “sich nicht ernst genommen Fühlens”, des Abschiebens der Symptome auf die Psyche (“wir können körperlich nichts finden, Ihre Problematik muss psychisch bedingt sein”) oder der reinen Symptombehandlung (Schmerztabletten bei chronischen Kopf- oder Bauchschmerzen).
Da HPU auch von psychischen Störungen wie Angst und Panikattacken, Depressionen, AD(H)S, sowie von Hochsensibilität begleitet sein kann, landen viele HPUler in psychotherapeutischen Praxen.
Viele Ärzte lehnen die HPU entweder grundsätzlich ab oder kennen sich nicht gut mit den besonderen Bedürfnissen von HPUlern aus. Daher ist es essentiell wichtig, dass sich Betroffene selbst gut in die Thematik einlesen.
Für Therapeuten bieten wir ein HPU-Ausbildungsprogramm an, um Patienten mit HPU optimal helfen zu können.
Ausgleich von Mikronährstoffen
Der Grund für die Stoffwechselstörung HPU sind Häm-bildende Enzyme, die nicht richtig arbeiten. Individuell unterschiedlich können eines oder mehrere der insgesamt 8 Häm-produzierenden Enyzme betroffen sein. Als Folge stellt der Körper ein nicht korrekt gefaltetes Häm her, das aufgrund seiner fehlerhaften Struktur nicht richtig arbeiten kann. Da das fehlerhaft gefaltete Häm für den Körper toxisch ist, muss er es entsorgen. Das gelingt, indem er Vitamin B6, Zink und Mangan an das defekte Häm bindet und den gesamten Komplex über die Niere ausscheidet (dieser Komplex wird bei der Diagnose von HPU gemessen).
Damit ist das Problem des toxischen Häms zwar erst einmal gelöst, dem Körper gehen aber wichtige Mikronährstoffe verloren, die an anderer Stelle dringend gebraucht werden. Ein wesentlicher Pfeiler der HPU-Therapie ist daher die ausreichende Versorgung des Körpers mit Mikronährstoffen. Dazu zählen in erster Linie Mineralstoffe wie:
- Zink
- aktiviertes Vitamin B6 (P5P)
- Mangan.
Durch die Zufuhr dieser 3 Mikronährstoffe normalisiert sich auch die Häm-Synthese. Der Körper produziert mehr “gesundes” Häm und weniger fehlgefaltetes, das er mit Mikronährstoffen ausleiten muss. Unterstützend für die Häm-Synthese kann auch die Aminosäure Glycin wirken, die unbedingt zur Häm-Produktion gebraucht wird. Den meisten HPUlern mangelt es jedoch noch an zahlreichen weiteren Mikronährstoffen, was sich in Labortests zeigt.
Wie lange dauert die Therapie?
Mikronährstoffe müssen bei den meisten HPUlern lebenslang zugeführt werden – in stressigen Lebensphasen mehr als in entspannten Zeiten. Eine Besserung der Symptome ist bei Erwachsenen 4 bis 6 Monate nach Therapiebeginn zu erwarten, bei Kindern kann sie deutlich früher stattfinden.
Bei vielen HPUlern bessern sich in den ersten 3-4 Monaten nach Behandlungsbeginn die psychischen Symptome, ab dem 4. Monat etwa die körperlichen. Wann sich die verschieden ausgeprägten Symptome verbessern, ist jedoch individuell sehr unterschiedlich.
Die HPU selbst managen?
Die HPU bleibt wahrscheinlich ein Leben lang bestehen, kann aber mit einer guten Mikronährstofftherapie und einem angepassten Lebensstil sehr wirkungsvoll ausgeglichen werden. Wichtig ist, dass du weisst, was in deinem Stoffwechsel anders läuft und was DU SELBST tun kannst, damit es dir wieder gut geht.
Wenn du deine Gesundheit selbst in die Hand nehmen möchtest (ja, das geht ganz wunderbar bei einer HPU!), komm zu mir ins HPU-Start-Programm (wie bereits hunderte HPUler) und lerne dort Schritt für Schritt, wie du deinen HPU-Stoffwechsel wieder ins Gleichgewicht bringst. Dieses Wissen wird dich für den Rest deines Lebens begleiten.
Aus dem Blog
Cholin bei HPU
Cholin ist ein essentieller Nährstoff für gesunde Zellmembranen, die überaus wichtig für den Austausch von Stoffen sind. Schließlich funktioniert der Stoffwechsel nur, wenn Stoffe in die Zelle...
Jod in der HPU-Therapie
Seit einigen Monaten gehört ein Jodtest zur Eingangsdiagnostik meiner Kursteilnehmer im HPU-Start-Programm. Das Ergebnis: Etwa 90 % der Teilnehmer haben einen mittleren bis ausgeprägten Jodmangel!
Das ist nicht verwunderlich, da die meisten HPUler aufgrund der oft hohen Schwermetallbelastung auf den Verzehr von Fisch verzichten.
Migräne bei HPU
Der komplette Knock-Out: Sehstörungen, Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen. Eine Migräne kann einen komplett lahmlegen – und das sogar über mehrere Tage. Bei HPUlern kommt sie aus verschiedenen Gründen leider häufig vor.