Warum ist eine gesunde Schilddrüse von so großer Bedeutung?

Viele HPUler sind von einer Störung der Schilddrüse betroffen. Die Autoimmunthyreoiditis (Hashimoto-Thyreoiditis) ist neben der Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose), die am häufigsten vorkommende Schilddrüsenstörung. Eine Schilddrüsenüberfunktion kommt bei HPUlern eher selten vor.

So funktioniert die Schilddrüse

Die Hypophyse im Gehirn bildet das TSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon oder Schilddrüsen-stimulierendes Hormon). Über den Blutkreislauf gelangt TSH zur Schilddrüse. Dort veranlasst TSH die Bildung von T3 und T4. T4 ist das nahezu inaktive Vorläuferhormon der Schilddrüse, an das vier

Iodatome gebunden sind. Die vier Iodatome werden in größeren Mengen ins Blut ausgeschüttet und zirkulieren dort, bis eine Zelle, die einen Energieumsatz produzieren möchte (zum Beispiel Magen-, Fett-, Muskel- oder Bauchspeicheldrüsenzelle), ein Schilddrüsenhormon benötigt. Die Abspaltung

der Iodatome erfolgt durch das Enzym Deiodinase. Für diesen Vorgang benötigt das Enzym Zink, das bei HPU durch die Ausscheidung des HPLKomplexes (Hämopyrrollaktam-Komplex) häufig im Mangel ist. Auch Selen ist ein Kofaktor der Deiodinasen. Ein Mangel kann ihre Funktion ebenfalls einschränken.

Unabhängig davon, wie viel T4 die Schilddrüse nun bildet, kann es der Stoffwechsel nicht in die aktive Form T3 umwandeln. T3 kann somit nicht in die Zelle gelangen, und die Zelle kann keine Energie herstellen. Ohne Energie kann sie ihrer Funktion nicht nachkommen. Bestimmte Stoffwechselvorgänge, wie zum Beispiel die Bewegung eines Muskels, der Abbau von Fett oder die Entgiftung, finden dann einfach nicht statt.

Da die Schilddrüse an vielen Stoffwechselvorgängen beteiligt ist, kann sich eine nicht voll funktionsfähige Schilddrüse auf verschiedene andere Systeme im Körper auswirken:

 

Chronische Verstopfung:

Menschen mit einer Schilddrüsenunterfunktion sind auch häufig von Verstopfungen betroffen. Durch die geschwächte Schilddrüse dauert die Verdauung von Nahrung im Darm länger. Giftstoffe werden dann langsamer ausgeschieden und Rückvergiftungen (über den enterohepatischen Kreislauf) gefördert.

 

Fettverbrennung:

Viele Menschen mit Schilddrüsenproblemen haben Probleme damit Gewicht zu verlieren, selbst bei einer kalorienarmen Ernährung in der Kombination mit Sport. Arbeitet die Schilddrüse nicht ausreichend, verlangsamt sich auch der gesamte Stoffwechsel und dementsprechend auch die Fettverbrennung und eine Gewichtsabnahme ist nur sehr schwer erreichbar.

 

Insulin und Glukosestoffwechsel:

Glukose ist der wichtigste Energielieferant für unseren Körper. Insbesondere unser Gehirn ist auf die Aufnahme von Glukose angewiesen, um adäquat funktionieren zu können. Leidet man also unter Benommenheit, Brainfog oder einem schlechten Gedächtnis, ist dies ein Zeichen dafür, dass nicht ausreichend Glukose im Gehirn ankommt. Meist liegt es daran, dass Menschen mit einer Schilddrüsenunterfunktion Glukose langsamer resorbieren (aufnehmen) als Leute mit einer gut funktionierenden Schilddrüse. Darüber hinaus wird die Glukose in den Zellen auch nicht sofort genutzt. Nach der Resorption kommt der Organismus mit der Verstoffwechselung der Glukose nicht mehr hinterher und gerät in Verzug. Schlussendlich sorgen diese beiden Szenarien dafür, dass nicht mehr genügend Zucker für den Organismus zur Verfügung steht, trotzdem aber ausreichend Glukose im Blut zirkuliert. Dadurch entsteht ein Energiemangel, den die Leber durch die Freisetzung von Glukose aus ihren Speichern wieder auffangen muss. Dies geschieht, indem die Nebennieren Stresshormone ausschütten und somit der Leber ein Signal zu Freisetzung von Glukose geben. Auf Dauer belastet das nicht nur die Nebennieren, sondern auch den Hypothalamus und die Hypophyse, die eigentlich für andere Körperfunktion zuständig sind.

 

Schilddrüsenhormone und Cholesterin:

Im Falle einer unzureichend funktionierenden Schilddrüse kommt es nicht selten zu einem erhöhten Cholesterinspiegel. Das liegt daran, dass Fett schneller gebildet werden, als es verbrannt werden kann.

Wenn die Leber und die Galle träge werden, hat dies auch Auswirkungen auf den Fettstoffwechsel. Die Zellen können dadurch weniger LDL aufnehmen was zu einer Ansammlung dieser führt.

 

Leberentgiftung:

Die für die Entgiftung zuständigen Leberzellen werden am stärksten durch Hormone der Schilddrüse beeinflusst. Die Leber entgiftet dabei in zwei Phasen:

In der ersten Phase werden fettlösliche Hormone in eine wasserlösliche Form gebracht. Phase 2 beendet diesen Vorgang und transportiert schlussendlich die Endprodukte über mehrere Wege (Stuhl, Schweiß, Urin) nach außen.

Insbesondere für Phase 2 ist eine gut funktionierende Schilddrüse von großer Bedeutung. Besteht eine Unterfunktion, bilden sich die Enzyme („Zündfunken“) nicht und behindern somit die Entgiftung.

 

Magensäureproduktion:

Viele Menschen deuten ihr Sodbrennen als ein „zu viel“ an Magensäure. Meist ist jedoch das Gegenteil der Fall: Sodbrennen ist nämlich häufig die Folge eines Magensäuremangels- oder chemisch ausgedrückt- ein Salzsäuremangel (HCL-Mangel). Salzsäure kann allerdings nur gebildet werden, wenn ausreichend Gastrin (Hormon) vorhanden ist, was meist bei einer Schilddrüsenunterfunktion vermindert ist.

Infolgedessen entstehen Verdauungsbeschwerden (Blähungen, Sodbrennen) und einige Mikronährstoffe können nicht mehr adäquat vom Körper resorbiert werden.

 

Progesteron-Bildung:

Schilddrüsenhormone und Progesteron haben eine enge Verbindung miteinander. Sendet die Hypophyse TSH an die Schilddrüse, bildet sie T4 oder T3 aus Thyreoglobulin und Jod. Das Enzym TPO (Thyreoperoxidase) führt diesen Vorgang durch. Fehlt Progesteron, ist auch die TPO-Produktion vermindert was bedeutet, dass auch das T4 nicht ausreichend gebildet werden kann. In der Folge fehlt dem Stoffwechsel dann auch das funktionsfähige T3.

 

 

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