Ernährung bei HPU

 

Wir leben in einer Welt der erstklassig organisierten Fehlernährung. Zwar gibt es mittlerweile ein Überangebot an Nahrung, trotzdem ist der Körper häufig nicht mit ausreichend mit Mikronährstoffen versorgt und zusätzlich mit Pestiziden belastet.

 

Die richtige Ernährung spielt eine entscheidende Rolle für den Verlauf der Stoffwechselstörung HPU.

Da der Körper eines HPU-Betroffenen ständig Zink, Mangan und B6 ausscheidet, kommt es zu einem erhöhten Vitalstoffbedarf, der unter anderem durch eine vitalstoffreiche Ernährung ausgeglichen werden sollte. Da die HPU oft ganz unterschiedlich ausgeprägt ist und jeder HPUler andere Allergien und Unverträglichkeiten aufweist ist es schwierig, eine einheitliche Ernährungsweise zu empfehlen. Einige Grundsätze gelten jedoch für alle HPUler:

Achte darauf, dass du die Makronährstoffe (Eiweiß, Kohlenhydrate, Ballaststoffe und Fette) in den richtigen Mengenverhältnissen zu dir nimmst. Meide für dich unverträgliche Nahrungsmittel und greife, wann immer möglich, auf biologisch erzeugte Lebensmittel zurück.

 

Nahrungsmittelunverträglichkeiten ausfindig machen:

Grundsätzlich gilt: Wenn ein bestimmtes Nahrungsmittel für dich unverträglich ist, spielt es keine Rolle, wie gesund das Nahrungsmittel grundsätzlich ist. Für dich ist es dann im Moment nicht geeignet. Diese einfache Regel solltest du dringend beherzigen, denn Unverträglichkeiten und Allergien sind Auslöser für viele weitere körperliche Symptome (z.B. Nebennierenschwäche, Fehlgärungen und Dysbiosen im Darm).

Insgesamt sind mehr als 80 % der HPU-Patienten von Nahrungsmittelunverträglichkeiten betroffen, was seinen Ursprung bereits im Kindesalter haben kann. IgG-Tests sind aussagekräftige Testverfahren, um herauszufinden, welche Nahrungsmittel eine sogenannte Spätreaktion hervorrufen können. Denn im Gegensatz zu einer Allergie, die eine körperliche Reaktion sofort sichtbar macht (Hautausschlag, Durchfall, Luftnot), können Nahrungsmittelunverträglichkeiten auch bis zu 72 Stunden nach dem Verzehr auftreten.

 

Das größte Potenzial zu einer Immunreaktion im Körper haben folgende Lebensmittel:

  • Weizen
  • Kuhmilchprodukte
  • Zusatzstoffe in Fertigprodukten
  • Eier
  • Nüsse
  • Soja

Aber auch andere Stoffe wie

  • große Mengen an einfachen Kohlenhydraten (Zucker)
  • Alkohol
  • Kaffee bzw. Koffein

können den HPU-Stoffwechsel stark belasten.

 

Verarbeitete Lebensmittel durch frische Zutaten ersetzen:

Hochverarbeitete Lebensmittel sind eine unnötige Mehrbelastung für die Entgiftungsorgane, da sie oft zahlreiche Zusatzstoffe enthalten. In konventionell erzeugten Fertigprodukten sind über 300 Zusatzstoffe gesetzlich erlaubt. Diese dienen vor allem der Industrie, da Zusatzstoffe die Lebensmittel schöner, schmackhafter und haltbarer machen. Insbesondere HPUler, die von Grund auf schlechter entgiften können, sollten auf Zusatzstoffe in Lebensmitteln konsequent verzichten. Wenn es doch einmal schnell gehen muss: Greife zu einem Bio-Fertigprodukt. Auch hier sind Zusatzstoffe zugelassen, aber weit weniger als in konventionellen Produkten.

Bei einigen Zusatzstoffen wurden bereits bedenkliche Auswirkungen auf die Gesundheit festgestellt. Der weiße Farbstoff Titandioxid wird beispielsweise gern zur „Verschönerung“ von Lebensmitteln benutzt. Studien an Ratten zeigen allerdings, dass der Zusatzstoff Darmentzündungen fördern und möglicherweise sogar Krebs auslösen kann. Ab dem Sommer 2022 wird er deshalb in Lebensmitteln verboten werden. Doch leider bereiten auch zahlreiche andere Zusatzstoffe im Stoffwechsel Probleme.

Wenn wir uns also für frisch zubereitete anstatt für hochverarbeitete Lebensmittel entscheiden, entlastet das den HPU-gebeutelten Stoffwechsel sehr effektiv und führt langfristig zu mehr Wohlbefinden.

 

Das solltest du beim Einkaufen beachten:

  • Deine Lebensmittel sollten natürlich gewachsen, möglichst wenig verarbeitet sein und auch biologischem Anbau stammen.
  • Falls du doch einmal zu einem verarbeiteten Lebensmittel greifst, sollte die Zutatenliste überschaubar sein und keine Dinge enthalten, die du nicht aussprechen kannst oder nicht kennst
  • Faustregel: Iss nur das, was deine Oma auch kannte.

 

Die richtige Makronährstoffverteilung:

Kohlenhydrate:

Da vor allem unbehandelte HPUler oft unter einem stark schwankenden Blutzuckerspiegel leiden, sollten sie sich mit dem Kohlenhydratverzehr einschränken. Viele HPU-Betroffene haben regelmäßige Heißhungerattacken und Unterzuckerungszustände, die sich in Schwindel, Übelkeit und Zittern äußern. Die Gründe dafür: HPUler scheiden vermehrt Zink aus, das bei der Verwertung von Fructose fehlt. Aufgrund des B6-Mangels kann zudem Insulin schlechter aktiviert und deaktiviert werden. Dazu benötigt der Körper außerdem das Tripeptid Glutathion (Aminosäure die aus Glutaminsäure, Cystein und Glycin gebildet wird). Um Glutathion aufzubauen, benötigt der Stoffwechsel je zwei Moleküle Pyridoxal-5-Phosphat (P5P). Nimmt man nun den ganzen Tag über schnell verwertbare Kohlenhydrate, wie Weißmehl oder Süßigkeiten zu sich, fährt der Blutzucker Achterbahn, was dem Körper große Mengen an B-Vitaminen abverlangt und den HPU-Stoffwechsel zusätzlich schwächt.

 

HPU-Betroffene sollten also einfache Kohlenhydrate (Industriezucker, Weißmehlprodukte, Limonaden) vermeiden und durch komplexe Kohlenhydrate (Vollkornprodukte, Kartoffeln, Obst) ersetzen, da diese den Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigen lassen. Außerdem enthalten komplexe Kohlenhydrate neben allen B-Vitaminen, Folsäure, Magnesium, Kalzium, Eisen und Eiweiß auch Ballaststoffe. Ballaststoffe sind pflanzliche Faser- und Quellstoffe, die weitgehend unverdaulich für den Körper sind. Sie sorgen für ein anhaltendes Sättigungsgefühl, stimulieren die Darmtätigkeit und sind sogar in der Lage den Blutzucker zu normalisieren, in dem sie den glykämischen Index (die Blutzuckerantwort) nach dem Verzehr eines Lebensmittels senken.

 

Proteine:

Wer den Tag mit einem eiweißreichen ersten Frühstück beginnt, kann seinen Blutzuckerspiegel länger stabil halten, auch wenn er im Anschluss Kohlenhydrate verzehrt.

Proteine sind unersetzbare Bausteine für den menschlichen Organismus. Aus ihnen baut die Zelle beispielsweise Enzyme, die wiederum zahlreiche andere Stoffe auf- und abbauen. Von insgesamt 20 verschiedenen Aminosäuren müssen dem Körper acht davon regelmäßig zugeführt werden, da er diese selbst nicht herstellen kann. Man nennt sie deshalb essentielle Aminosäuren.


Nun haben insbesondere HPUler oft Probleme damit, Eiweiß adäquat zu verwerten. Bedingt durch den Magensäure- und Manganmangel kommt es dann zu Verdauungsbeschwerden, weshalb Betroffene dann natürlicherweise weniger Proteine essen. Doch wenn wir nicht ausreichend Aminosäuren aufnehmen, fehlen dem Körper Baustoffe und wir fühlen uns erschöpft.

Vielen HPUlern, die noch B6- und Manganmangel-bedingt noch nicht ausreichend Eiweiß selbst verdauen können, hilft ein Aminosäurepräparat, dennoch ausreichend mit Eiweißbausteinen versorgt zu sein. Der große Vorteil gegenüber Eiweißpulvern: Aminosäuren belasten weder die Verdauung noch die Leber und können direkt vom Körper verwertet werden.

Essentielle Aminosäuren gibt es als Presslinge oder als Pulver im and You Shop.

Eiweißpulver sind für unbehandelte HPUler oft schlechter verträglich als Aminosäuren, da auch hier das Eiweiß erst in seine Bestandteile aufgespalten werden muss. Dazu fehlt es HPUlern oft an ausreichend Magensäure und funktionsfähigen Enzymen. 

 

Fette:

Gesunde Fette, insbesondere die Omega-3-Fettsäuren, haben einen hohen Mehrwert für die Gesundheit eines HPUlers denn sie spielen eine entscheidende Rolle für die Zellgesundheit. Der menschliche Körper kann Omega-3-Fettsäuren selbst nicht herstellen, weshalb er auf die Zufuhr von außen (Nahrungsmittel) angewiesen ist. Wenn du allerdings überwiegend zu oxidierten Fetten oder Transfettsäuren (insbesondere in Fast Food) greifst, verhärten sich die Lipiddoppelschichten um den Zellen, was zur Folge hat, dass der Stoffaustausch in die Zelle hinein/hinaus verhindert wird. Fette mit einem hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren sind z.B. kalt gepresstes Olivenöl und Leinöl) allerdings machen die Zellmembran beweglich und erleichtern somit das „Rein und Raus“ von Stoffen.

Omega-3-Fettsäuren stabilisieren zudem die Mastzellen, was besonders HPUlern mit einer Histaminproblematik zugutekommt. Ein besonders empfehlenswertes Produkt ist das Omega Total von Norsan (flüssig, auch bei HIT verträglich, 15 % für Erstbesteller mit dem Code EM985). Alle Öle von Norsan sind frei von Schwermetallen und haben einen guten Totoxwert (dieser Wert gibt an, wie stark die Fettsäuren oxidiert sind, bei guten Produkten liegt er unter 5).

 

Wichtig:

Prüfe bei allen Ernährungstipps immer, ob sie für dich individuell verträglich sind und sich auf Dauer gut anfühlen!