Wie Geduld zum (gesundheitlichen) Erfolg führt…

 

Geduld hilft uns dabei, Zeiten zu überstehen, die wir in dem Moment nicht ändern können. Denn auch ein Grashalm wächst nicht schneller, wenn man an ihm zieht – er kann dabei sogar abreißen, was im übertragenen Sinn deinen gesamten Heilungsprozess der HPU verhindern kann.

 

Warum ist es nur so schwierig, dem Prozess zu vertrauen und ihm die nötige Zeit zum Wachsen zu gewähren?

 

HPUler wurden schon früh in ihrem Leben mit körperlichen und mentalen Einschränkungen konfrontiert. Die Stoffwechselstörung HPU entwickelt sich meist ab dem späten Kindesalter und sorgt dafür, dass wir anders denken und fühlen als „Nicht-HPUler“. Dabei sind die Vielfalt und die Unterschiedlichkeit der Symptome bei HPU-Betroffenen groß. Das ist darauf zurückzuführen, dass jeder Stoffwechsel andere Stärken und Schwächen hat und niemand wissen kann, an welcher Stelle das System im Körper am ehesten schwächelt.

 

Bei dem einen entstehen psychische Probleme, der andere leidet wiederum unter einem hormonellen Ungleichgewicht und bei dem Dritten äußert sich die HPU insbesondere in Magen-Darm-Beschwerden in Verbindungen mit unzähligen Nahrungsmittelunverträglichkeiten.

 

Wenn HPUler mit der Mikronährstofftherapie starten ist es schwierig vorauszusagen, an welcher Stelle im Körper der Stoffwechsel zuerst reagieren wird. Dementsprechend ist der Verlauf während der Therapie äußerst vielfältig und ganz individuell.

 

Aufgrund der Tatsache, dass die meisten HPU-Betroffenen schon sehr viele Jahre unter einer ganzen Liste an Symptomen leiden und schon viele Dinge ausprobiert haben, die sich im Nachhinein als wirkungslos offenbart haben, ist es leicht nachvollziehbar, dass Geduld und Vertrauen verloren gegangen sind.

 

Die bereits verbuchten Misserfolge stellen den eh schon mental instabilen HPUler auf eine harte Probe. Und je schlechter es einem geht, desto schneller wünscht man sich „die Lösung für die vielen körperlichen und psychischen Probleme“.

 

Ich glaube, dass die Ungeduld, mit der man seinem Ziele zueilt, die Klippe ist, an der oft die besten Menschen scheitern.“ Friedrich Hölderlin

 

Sich wohler im Alltag zu fühlen ist ein vorherrschender Wunsch vieler HPUler. Wenn du mit der Therapie der Stoffwechselstörung HPU beginnst, ist es von entscheidender Bedeutung dem Körper „Zeit“ zu gewähren, um die Schieflage des Stoffwechsels aufgrund jahrelangen Mikronährstoffmängel auszugleichen.

 

Fast alles heilt, wenn man dem Körper Zeit für die Heilung lässt:

 

Eine HPU-Therapie benötigt in der Regel mindestens vier bis sechs Monate, um ERSTE spürbare Erfolge zu erzielen. In diesem Zeitraum kommt es zur Abnahme der Ausscheidung des sogenannten HPL-Komplexes (Hämopyrrollaktam-Komplex) und der Stoffwechsel beginnt sich wieder zu normalisieren. Viele Symptome normalisieren sich allein dadurch wieder.

 

Doch Achtung: Jedes Stresserlebnis befördert die Ausscheidung des HPL-Komplexes erneut und du fühlst dich schlechter. Das sollte man als HPUler auf jeden Fall im Hinterkopf behalten und während der gesamten HPU-Therapie berücksichtigen. Eine regelmäßige Stresskompensation ist daher für HPU-Betroffene kein Luxus, sondern Bestandteil der Therapie.

 

Das negative Gedanken-Karussell im Kopf erzeugt Stress im gesamten Organismus:

 

Wer ständig negative Gedanken im Kopf hin und her wälzt, unterschätzt oft, wie das Gedanken-Karussell dem gesundheitlichen Fortschritt durch die HPU-Therapie schaden kann.

 

Die Rede ist hierbei nicht von „konstruktivem Denken“ was sachlich, zielgerichtet und lösungsorientiert ist und der HPU-Therapie durchaus zugutekommen kann. Die Rede ist vielmehr von ununterbrochenem Grübeln um das „Problem“, ohne dabei die Lösung/das Ziel zu sehen. Oftmals unterstützen Gefühle wie Angst, Hilflosigkeit oder Ärger den Stress im Körper und verstärken somit die vermehrte Ausscheidung des HPL-Komplexes.

 

Frag dich einmal was passieren könnte, wenn du länger auf den Erfolg der HPU-Therapie warten musst als erhofft?

 

Mit Hilfe der Antworten auf diese Fragen beschäftigst du dich einmal genauer mit der Wurzel deiner Angst, anstatt die Gefühle nur zu verdrängen. Warum macht mir das so große Angst?

 

Außerdem hilft die Auseinandersetzung mit der Fragestellung dir dabei zur Ruhe zu kommen und damit auch zur Erholung, und das kann dir dabei helfen, die negativen Gefühle abklingen zu lassen. Oftmals bemerkt man dabei, dass schlimme Szenarien realitätsfern sind oder sich durch einfache Dinge ausgleichen lassen.

 

Weitere Tipps um deine negativen Gedanken in eine neue Richtung zu lenken:

  1. Versuche die Überflutung an (negativen) Reizen im Alltag zu verringern. Das bedeutet, Informationen aus Medien wie Fernsehen, Radio oder das Internet gezielt zu filtern und den Fokus auf das eigene Wohlbefinden zu lenken. Viele (unbehandelte) HPUler teilen ein Persönlichkeitsmerkmal: die Angst. Und da Angst unweigerlich Stress im Körper erzeugt, sollten wir darauf achten, so wenige Hiobsbotschaften wie möglich an uns heranzulassen.
  2. Achte auf deine Körperhaltung im Alltag. Bei vorn über gebeugten Schultern, einem hängenden Kopf sowie heruntergezogenen Mundwinkeln nisten sich negative Gedanken leichter ein. Forscher sind zu der Erkenntnis gekommen, dass bei gegenteiligem Verhalten Glückshormone ausgeschüttet werden – und zwar unabhängig von der derzeitigen Stimmungslage.
  3. Vermeide Gedanken, durch die der Ausgang der HPU-Therapie negativ ausgemalt wird.
  4. Damit dein Körper wieder ins Gleichgewicht kommen kann, solltest du auf dem Weg dorthin auch öfter mal das Wort „Nein“ gegenüber anderen benutzen und dir stattdessen Zeit für dich nehmen. Entspannung ist ein wichtiger Katalysator für deine Heilung und mindestens genauso wichtig wie die vier anderen Therapiesäulen (Mikronährstoffe, Darm, Entgiftung, Ernährung).

 

Deine Ungeduld im Hinblick auf die HPU-Therapie ist nachvollziehbar. In dem du die HPU-Therapie beginnst und deinen Fokus auf kleine Fortschritte und Verbesserungen lenkst, wirst du dich in Geduld lernen und ebenfalls wieder Vertrauen in deinen Körper entwickeln.