Emils soziale Probleme nehmen zu

Das zweite Schuljahr wird für Emil und seine Familie zum Spießrutenlauf. Überraschenderweise bekommt er eine neue Lehrerin, die wenig bis kein Verständnis für ihn und seine Besonderheiten zeigt. Die sozialen Auffälligkeiten treten immer mehr in den Vordergrund. Emil verweigert teilweise den Schulbesuch. Auch seine bisher sehr guten schulischen Leistungen sacken deutlich ab. Andere Eltern verbieten ihren Kindern, Emil zu Geburtstagen oder zum Spielen einzuladen. Er ist der von allen gemiedene Störenfried der Klasse und sitzt als einziger allein in der Schulbank.

Besuch beim Kinderpsychologen

Er wird der Schulpsychologin und auf Initiative der Eltern auch einem renommierten, niedergelassenen Kinderpsychologen vorgestellt. Den Verdacht der Lehrerin, Emil könne unter ADHS und/oder Autismus leiden, schließen beide Psychologen aus. In 1:1 Situationen mit Erwachsenen, besonders mit Psychologen, Ärzten und Therapeuten, werden Emils Verhaltensauffälligkeiten nicht sichtbar. Im Gegenteil, er wirkt im Beisein dieses Personenkreises sehr besonnen, ausgeglichen, eloquent und kann sich in Testsituation außerhalb der Schule überdurchschnittlich lange konzentrieren. Ein IQ Test im Alter von 8 Jahren ergibt einen Wert von 120 und nimmt der Schulleitung endlich den Wind aus den Segeln, Emil auf eine Förderschule abschieben zu können.

Erste therapeutische Ansätze in Sachen HPU

Die Familie beginnt nach physischen Ursachen für Emils Auffälligkeiten zu suchen. Ein Bluttest ergibt eine ausgeprägte Anämie. Auch seine Vitamin-B-Status liegt weiter unter dem Normbereich.

Die Verdachtsdiagnose der Ärztin, Emil könne ein „HPU’ler“ sein wird durch einen HPU-Test bestätigt. Die typischen HPU-Symptome wie Verdauungsbeschwerden, Infektanfälligkeit, Allergien oder Hautekzeme zeigt Emil nicht. Sein einziges, aber stark ausgeprägtes Symptom, das auf HPU zurückzuführen sein könnte, ist eine stark verminderte Stressresistenz und die damit verbundenen „Ausraster“. Laut der Therapeutin ist die mangelnde emotionale Selbstregulation ein typisches Phänomen für den HPU’ler im frühen Kindesalter bis ins Grundschulalter hinein.

Ältere HPU’ler im Teenageralter zeigen zwar auch eine deutlich herabgesetzte Stressresistenz, reagieren bei Überforderung in sozialen Situationen aber vermehrt mit Rückzug und suchen sich dank ihrer fortgeschrittenen Sozialisierung geeignetere Ventile Dampf abzulassen, als in Gruppensituationen auszurasten.

Die verminderte Stressresistenz bei HPU’lern ist auf einen Mangel an B-Vitaminen zurückzuführen. Eine Substitution mit geeigneten Nahrungsergänzungsmitteln hat sich in der Therapie dieser Symptomatik bewährt.

Es besteht also Hoffnung für Emil, soziale Situationen bald besser zu meistern und eine seiner kognitiven Begabung entsprechende schulische Ausbildung in einer Regelschule zu absolvieren.

Doch wie kann eine geeignete HPU-Therapie für ein Kind aussehen, mit welchen Kosten ist zu rechnen und wie findet man einen qualifizierten Ansprechpartner?

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Teil 4 – Emils Therapieerfolge und die Kosten

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Teil 2 – Emils Entwicklung im Vorschulalter und im ersten Schuljahr

Teil 1 – Jonas und Emil, zweieiige Zwillinge, einmal mit, einmal ohne HPU